Hallo zusammen,
ja, es gibt sie, die Autoren, die vom Schreiben leben können. Aber die Mehrzahl kann es nicht. Sie haben einen normalen Brotjob und schreiben in ihrer Freizeit. Jetzt stellt sich die Frage, warum machen die das dann?
Kann ich vom Schreiben leben? Auf keinen Fall, und höchstwahrscheinlich werde ich das auch niemals. Wieso tue ich mir das dann neben dem Brotjob, den Freunden und all den Aktivitäten an? Weshalb opfere ich also einen großen Teil meiner beschränkten Freizeit? Wieso macht ihr das?
Ich für meinen Teil liebe es in andere Welten, Geschichten gezogen zu werden. Seit ich lesen kann, habe ich eine Möglichkeit entdeckt, dem Alltag zu entfliehen. Wenn ich schreibe, ist es fast dasselbe. Die Charaktere ziehen mich in ihre Welt, erzählen mir ihre Geschichten. Ich kann all den Szenen in meinem Kopf in die Freiheit verhelfen und ihnen einen Raum bieten. Und wenn ich dadurch nur einem anderen helfe, für kurze Zeit seine eigenen Sorgen und Nöte für kurze Zeit zu entfliehen, freut mich das.
Damit will ich nicht sagen, dass man sich seinem Leben nicht stellen soll, aber man kann sich eine kleine Atempause verschaffen. Und ist es nicht gerade das, was wir mit unseren Geschichten erreichen wollen? Die Menschen für kurze Zeit in eine andere Welt zu entführen? Gerne dürft ihr mir hier widersprechen. Vielleicht schreibt ihr aus einem anderen Grund.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht vom Schreiben leben kann, würde ich meinen Brotjob ungern aufgeben, da ich ihn viel zu gerne ausübe. Ich habe tolle Kollegen, fast jeden Tag passieren ungeahnte Dinge, die ihn interessant machen und ich interagiere mit Menschen. In ein paar Jahren kann das eventuell anders aussehen, aber zur Zeit passt es perfekt zu mir.
Das Praktische an dieser Situation ist außerdem, ich habe keinen Druck, unbedingt Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen. Ich kann mein eigenes Tempo wählen.
Also ihr Lieben da draußen, erzählt mir, warum ihr schreibt, obwohl ihr vielleicht niemals davon leben könnt.
Liebe Grüße
Eure Nella
Ingo schreibt anders.
Über das Schreiben - On writing
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"Reading is like flying to your own, infinite kingdom." (Deepanwita Nath)
Du sprichst mir aus der Seele. Den fehlenden Druck finde ich am angenehmsten. Ich schreibe wenn ich Lust dazu habe. Egal was. Das ist so viel wert, dass ich gerne in meinem normalen Job hänge und dafür von Zeit zu Zeit in eigene Welten entschwinde.
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Danke dir für deine Antwort. Es tut immer gut, wenn man merkt, dass andere es genauso sehen, wie man selbst. Dann fühlt man sich immer etwas weniger allein mit seinen Gedanken.
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