Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin, die in einem Schloss am Fuße der Berge wohnte.
Sie ritt jeden Tag auf Ihrem schönen schwarzen Hengst aus.
Auch heute war sie wieder wie der Wind unterwegs und galoppierte die Berge rauf und wieder runter. Sie folgte gerade einer Straße den Berg hinauf, die in einer scharfen Kurve mündete.
Auf einmal kam ihr eine Kutsche in einem unglaublich schnellen Tempo aus der Kurve entgegen und der Hengst der schönen Prinzessin erschreckte sich total. Er stieg auf die Hinterläufe und die Prinzessin fiel herunter.
Die Kutsche hielt kurz darauf an und es kam ein wunderschöner Mann aus der Kutsche gestiegen und eilte zu der gefallenen Prinzessin. Es war der Rodelprinz, der von seinem Rodeltraining auf dem Heimweg war. Er war einer der erfolgreichsten Rodler seiner Zeit.
Während er der Prinzessin aufhalf, erkundigte er sich nach ihrem Befinden.
„Schöne Frau, ist Ihnen etwas passiert? Sollen wir einen Mediziner aufsuchen?“
Und die schöne Prinzessin antwortete: „Vielen Dank für die Nachfrage, guter Mann, aber mir geht es gut. Ich werde jetzt wieder auf mein Pferd steigen und nach Hause fahren. Ihnen aber rate ich, in Zukunft etwas achtsamer um die Kurven zu fahren.“
Sie stieg wieder auf ihr Pferd und ritt davon. Auch der Rodelprinz stieg wieder in seine Kutsche und fuhr nach Hause in sein Schloss, das auch am Fuße der Berge lag.
Der Prinzessin ging aber am nächsten Tag der schöne Prinz nicht mehr aus dem Kopf. Leider, oh jeh, hatten die beiden bei ihrem Zusammenstoß keine Namen und Adressen ausgetauscht und so wusste die Prinzessin nicht, wo sie den Rodelprinzen finden konnte.
So setzte sie sich wieder auf ihren Hengst und ritt dieselbe Strecke wie am Vortag. Aber der Rodelprinz kam ihr dieses Mal nicht entgegen.
Da sie nicht wusste, dass er so erfolgreich rodelte, konnte sie auch nicht wissen, dass er am heutigen Tage auf dem Weg zu seinem ersten Wettkampf war.
Aber die Prinzessin gab nicht auf und suchte den ganzen Winter und den ganzen Frühling und den ganzen Sommer und Herbst nach dem Rodelprinzen. Sie ritt über jeden Berg, durch jedes Tal und fragte die Menschen nach dem wunderschönen Mann, den sie gesehen hatte.
Doch sie traf ihn nicht. Der Rodelprinz allerdings eilte von Sieg zu Sieg und war jede Woche an einem anderen Ort.
Genau ein Jahr später hörte die Prinzessin auf zu suchen. Sie hatte jetzt wieder ihre täglichen Ritte mit ihrem Hengst aufgenommen. Bei ihrem ersten Ritt wählte sie wieder den Weg wie vor einem Jahr.
Und dann geschah es, an derselben Stelle, dass ihr die Kutsche entgegen kam. Und auch der Kutscher sah dieses Mal die Prinzessin sofort, da er langsamer fuhr. Beide hielten an und aus der Kutsche stieg der Rodelprinz. Und auch die Prinzessin stieg von ihrem Pferd und so standen die beide sich endlich wieder gegenüber und freuten sich, sich gefunden zu haben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Ingo schreibt anders.
Über das Schreiben - On writing
Ein Buchblog
Zeit für funkensprühende Romantik und große Gefühle
Der Anfang ist nicht immer der Anfang...
"Reading is like flying to your own, infinite kingdom." (Deepanwita Nath)
Herzige Geschichte. Eine „wunderschöne“ Prinzessin und ein „wunderschöner“ Prinz. Hätt mir alles etwas diffiziler gewünscht, sprachlich mehr ausgearbeitet. Und warum sind Prinz und Prinzessin immer „wunderschön“? Reicht „wunderschön“ für eine Beziehung? Im Märchen muss es wohl reichen 😉
Ich möcht jetzt nichts kaputt kritisieren, aber möchte doch, dass du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhst. Du hast das Zeug zu mehr. Es steckt mehr in dir.
Mag sein, dass die Geschichte auf Wahrheit beruht und eher gleichnishaft gestaltet ist, weil der „Rodelprinz“ darauf hinweist. Welcher wahre Prinz rodelt schon?
Eigentlich ein offenes Ende, denn sie hatten sich zwar gefunden, aber wer weiß, was daraus wird?
Hab mich immerhin sehr amüsiert. Danke!
LG Sven 🙂
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Danke für deine Anmerkungen.
Sie beruht auf keiner Wahrheit, sondern aus einer spontanen Idee heraus. Ich musste Zeit überbrücken und habe Kindern die Geschichte vorgespielt. Eine Mutter bat mich, sie aufzuschreiben. Das ist jetzt allerdings schon einige Jahre her.
Seitdem habe ich noch einmal darüber gelesen und das war es. Für Kinder reicht es wohl, denke ich. Wenn ich irgendwann einmal Zeit habe, werde ich sowieso hier noch einmal alle Geschichten überarbeiten müssen.
Aber erst einmal gebe ich mich damit zufrieden.
Übrigens der jetzige Fürst von Monaco ist gerodelt. 🙂 Ich bin einfach nur ein überzeugter Wintersportfan.
Liebe Grüße
Nella
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Die Geschichte ist auch des Aufschreibens wert. Überarbeiten würde ich bestehende Geschichten nicht, das könnte zur Verschlimmbesserung führen.
Ach so, der Fürst von Monaco ist gerodelt. Wusst ich nicht. Sorry. Ich kenn ja auch zu wenig von dir, als dass ich deinen Schreibstil wirklich beurteilen könnte.
Wenn die Geschichte für Kinder ist, ist sie natürlich gerade in ihrer einfachen Sprache wirklich gut, eigentlich hervorragend.
Du kannst schreiben.
LG PP
PS: Ich nenn mich ja zufällig auch PP (Prinz Prospero) 😉
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